Ein schweres Gewitter mit Starkregen hatte sich in Form einer Gewitterzelle am Montag ab ca. 14 Uhr in Waldbronn eingenistet. Bis zu 43 Liter auf den Quadratmeter, und das binnen einer halben Stunde brachte das gesamte Kanalsystem zum Überlaufen und einige Straßen im Ortsbild glichen einem reißenden Bach. Das Wasser stand z.B. auf der Albtalstrecke bis zu 45 cm hoch auf der Straße. Verletzte gab es zu Glück keine. Durch die Feuerwehrleitstelle alarmiert, wurde das Führungshaus der Feuerwehr Waldbronn durch die Führungsgruppe unter Leitung von Ortskommandant Karle um 14:21 Uhr in Busenbach besetzt und die Gesamtwehr per Meldeempfänger zu den Feuerwehrhäusern gerufen. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass dies noch ein langer Tag werden würde. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte in den Feuerwehrhäusern überschlugen sich die Ereignisse. Innerhalb kürzester Zeit war eine Vielzahl von Notrufen aus dem Ortsteil Reichenbach eingelaufen. Die zeitnah ausrückenden Einsatzkräfte fanden Wasserhöhen von bis zu einem Meter in den Kellern vor. Aber nicht nur private Wohnungen, Keller und Einliegerwohnungen waren betroffen, sondern auch der Technikkeller des Freibades und größere Tiefgaragen waren von den Wassermaßen überflutet. Bürgermeister Masino wurde laufend informiert und die Mitarbeiter von Bauhof und Gemeindegärtnerei unterstützten die Arbeit der Feuerwehr. Kritisch waren Einsätze in überfluteten Wohnungen mit Rollstuhlfahren oder älteren Menschen, die auf Rollatoren angewiesen sind. Hier waren neben der Technik auch die Mitbürger zu betreuen. Bei Einsatzende gegen 21 Uhr waren 89 Einsatzstellen von den Einsatzkräften aus den drei Ortsteilen abgearbeitet. Ständig waren Fahrzeuge unterwegs, um die Einsatzkräfte mit Material und Treibstoff zu versorgen. Im Gerätehaus wurde zentral die Verpflegung der Einsatzkräfte organisiert. Die technischen Möglichkeiten der Feuerwehr Waldbronn wurden bei dieser Einsatzflut mehrfach an ihre Grenzen gebracht, deshalb wurden zwei größere Schadenstellen an die Feuerwehr Karlsbad weitergegeben. Hier zeigte sich die seit Jahren sehr gut funktionierende Interkommunale Zusammenarbeit auf dem Sektor Feuerwehr. Über 40 Einsatzkräfte, viele Kameradinnen und Kameraden verließen dazu ihren Arbeitsplatz, waren überwiegend im Ortsteil Reichenbach im Einsatz. Leider konnten nicht alle Einsatzstellen auf einmal angefahren werden, was bei manchem Betroffenen zu Unmut führte. Es sei aber auch den Bürgern gedankt, die unsere Einsatzkräfte auch einmal mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zwischendurch versorgt haben. Glück hatte an diesem Tag der Ortsteil Etzenrot mit Neurod, wo nicht ein Einsatz zu vermelden war. Für die Abteilungen Busenbach und Reichenbach war der Tag aber noch nicht zu Ende. Kurz vor 24 Uhr wurden sie nochmals durch die Feuerwehrleitstelle zu einer größeren Überflutung in der Ettlinger Straße alarmiert.
Quelle: www.waldbronn.de
Autor: J.Ziegler