

Im Gespräch für die Feuerwehr: Der vordere Bereich des Freibades ist einer der denkbaren Standorte für ein gemeinsames Gerätehaus der Floriansjünger in Waldbronn.Foto: Klaus Müller
Debatte um neues Feuerwehrhaus
Standortfrage für gemeinsames Domizil mit noch vier Möglichkeiten
Von unserem Mitarbeiter
Klaus Müller
Waldbronn. Es ist ja nicht einfach damit getan, ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Freiwillige Feuerwehr in Waldbronn zu bauen. Entscheidend, und zwar nicht nur aus feuerwehrtechnischen Gründen, ist der Standort. Darüber müssen sich die Verwaltung und der Gemeinderat in den kommenden Wochen intensiv Gedanken machen. Seit einigen Monaten beschäftigen sich die Protagonisten bereits mit dem Thema. Aus vormals sieben angedachten Standorten sind vier geworden: Talstraße / Festhalle; Fleckenhöhe; Stuttgarter Straße / Freibad; Zwerstraße / beim Friedhof. Anhand eines vergleichenden Kriterienkataloges soll sich am Ende der Suche ein Standort herauskristallisieren. Viel Zeit dafür bleibt nicht mehr. Für Anfang März sei eine Sondersitzung geplant, sagte Bürgermeister Franz Masino. Vorgesehen ist dann eine „ausführliche Beratung“, die schließlich in eine Standortentscheidung münden soll.
Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates stellten beispielhaft Ulrich Homfeld vom Büro element-5 und Bastian Wieland vom Büro archis Architekten das Prozedere samt möglichen Kriterienkatalog vor. Zu beachten sind dabei städtebauliche Aspekte, wie Einbindung in die Umgebung, und (hoch-)bauliche Entwicklungen, wie Größe oder Erschließung. Nicht unterschätzen dürfe man den städtebaulichen Aspekt – den städtebaulichen Kontext, in dem sich das künftige Feuerwehrhaus befinde. Schließlich, so Wieland, habe ein Gebäude in dieser Größenordnung direkte Auswirkungen auf die Gesamtumgebung. Bautechnisch gesehen gehe es um Zufahrten, um mögliche Höheprofile, letztendlich also um die Machbarkeit, ergänzte Homfeld.
Direkt einbringen können sich die Gemeinderäte. Wo werden welche Prioritäten gesetzt? Welche Kriterien sind ausschlaggebend? Wie ist es, abhängig vom Standort, um die Akzeptanz in der Bevölkerung damit bestellt? Wie sieht es mit den Kosten aus? Unter anderem darüber sollen sich in den nächsten Wochen die Gemeinderatsfraktionen Gedanken machen. Dass es hierbei unterschiedliche Gewichtungen geben kann, hat sich jetzt schon angedeutet. So müsste laut Marc Purreiter (Grüne) der „ökologische Faktor stärker in den Kriterienkatalog einfließen“, verbunden mit der Thematik Ausgleichsflächen. Die Standortwahl und die Auswirkungen des Gebäudes müsste man mit Blick auf die Ortsentwicklung langfristig betrachten, befand Jens Puchelt (SPD).
Entschieden ist noch nichts. In der bisherigen Gewichtung erzielt – gemessen an den derzeitigen Standorten (100 Prozent) – der Standort Talstraße mit 132 Prozent die höchste Wertung; gefolgt vom Standort Fleckenhöhe mit 130 Prozent, die Zwerstraße mit 125 Prozent und die Stuttgarter Straße mit 124 Prozent. Anfang 2021 soll es für die Gemeinderäte als eine Art Zwischenschritt einen Workshop „Standortsuche Feuerwehrhaus“ geben.